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Band 3 (1994) · Heft 1 "Does Culture matter?"
Seit den späten 80er Jahren ist eine anhaltende Renaissance von „Kultur“ zu registrieren. Die „Kulturalisierung der Gesellschaft“ (Ch. Wulf) fand auf verschiedensten Ebenen statt: in der Sprache, wo von der Beziehungskultur bis zur Unternehmenskultur, von der Stadtteilkultur über die Esskultur bis hin zur Körperkultur buchstäblich alles zur „Kultur“ wurde; in der zunehmenden Selbstthematisierung von Kultur, von der öffentlichen Diskussion bis in die Parteiprogramme hinein; in der der vermehrten Inszenierung kultureller Ereignisse (Festivals, Musik-, Kunst-, Theaterwochen); und selbstverständlich in der Suche multikultureller Lebensformen angesichts des zunehmenden Bewusstseins interkultureller Problemlagen. Die Situation angesichts dieser Bindestrich-Kulturen ist ausgesprochen unübersichtlich. Der vorliegende Band lotet Brauchbarkeit und Grenzen von Kulturbegriffen neu aus: Wie lassen sich kulturelle Entstehungsprozesse beschreiben? Lässt sich der Kulturbegriff dem Begriff der Zivilisation heutzutage noch sinnvoll entgegensetzen? Ist Kultur tatsächlich ein Prinzip der Vergemeinschaftung, wie gemeinhin angenommen wird, oder entzweit sie ihre Mitglieder vielmehr? Lässt sich im Zustand der „Transkulturalität“ (W. Welsch) überhaupt noch von Kultur sprechen, und wie verändert sich dieser Begriff angesichts der pluralistischen Fragmentarisierung von Kultur?
Herausgegeben von Christoph Wulf und Klaus Eder
AUTOREN: Beiträge
SIGRID WEIGEL : Aby Warburgs „Schlangenritual“
MARC LE BOT: L’art du peintre et la médiatisation culturelle
MARIE-ANNE BERR: Technologie und postmoderne Ästhetik
STEPHAN STING: Namenschreiben und Schriftkultur
REMO BODEI : Mitgeteilte Leidenschaften
GERBURG TREUSCH-DIETER: Schuld und Erziehung
JEAN BAUDRILLARD: Überleben und Unsterblichkeit
MICHEL MAFFESOLI : Généalogie de la culture
JACQUES LE RIDER: Kultur contre civilisation: histoire et actualité
d’une oppposition franco-allemande
TULLIO MARANHAO: The Public as Subject, as Sphere, and Face
KLAUS EDER: Das Paradox der „Kultur“. Jenseits einer Konsensustheorie
der Kultur
HERMANN SCHWENGEL: Kulturpolitik und Modernisierungsstrategien
in einer europäischen Kulturgesellschaft
CHRISTOPH WULF: Die Selbstthematisierung der Kultur
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