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Band 5 (1996) Heft 1 "Die Elemente in der Kunst"
Nicht ohne Verwunderung bemerkten die Besucher der Hamburger Ausstellung „Mediale“ 1993 in den Deichtorhallen, dass die dort gezeigten Installationen unter dem Motto der vier Elemente standen. Das Befremdliche in der Konstellation von Medienkunst und Elementen-Philosophie enthielt so viele Fragen und ungelöste Probleme, dass Gründe genug bestanden, am Rande der Mediale ein Symposion über die „Elemente in der Kunst“ einzurichten. Die in diesem Band versammelten Beiträge geben überwiegend die gehaltenen Vorträge wieder, nunmehr in wissenschaftliche Form gebracht. Sie haben Bestand über den Anlass hinaus. Denn auffällig ist, dass es weder in der Philosophie noch in der Kunst- oder Mentalitätsgeschichte eine entwickelte Forschung zur kognitiven, kulturellen oder ikonologischen Bedeutung der Elemente gibt. Die überragende, beinahe ubiquitäre, jedenfalls transkulturelle Präsenz der Elemente steht in einem bemerkenswerten Zusammenhang zum bloß Kursorischen ihrer Erforschung. Insbesondere fehlt es an einer Geschichte der Elemente sub specie der gegenwärtigen Entwicklung zur Immaterialisierung, die im Verhältnis zur Dunkelheit und Resistenz der Stoffe möglicherweise einen forcierten Platonismus darstellt. Der vorliegende Band stellt insofern etwas Besonderes dar, als erstmals der Versuch unternommen wird, vom heutigen Stand der technischen Medien aus den Blick auf die Philosophie, die Kunstgeschichte und die Wissenschaftsgeschichte der Elemente teils systematisch, teils exemplarisch-historisch zu entfalten. (aus d. Vorwort d. Hg.)
Herausgegeben von Hartmut Böhme
AUTOREN: Beiträge
HARTMUT BÖHME: Vorwort
GERNOT BÖHME: Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte der vier Elemente
HORST BREDEKAMP: Elementenkunst im Florentiner Manierismus
CHRISTOPH GEISSMAR: Konstrukte der Welt um 1600: Lichte Klarheit, unendliche
Schwärze, geometrische Schlüssigkeit, Buchstabenpositionen und
Wortbilder
WERNER BUSCH: „Wenn die Luft kein Gewicht besäße, würde sie davon fliegen“.
Ästhetische Reaktionen auf die Erkenntnisse der Gasforschung
MONIKA WAGNER: Dynamische Liebschaften. Die Elemente im Natur- und
Landschaftskonzept nach 1800
HARTMUT BÖHME: Das Licht als Medium der Kunst. – Über Erfahrungsarmut
und ästhetisches Gegenlicht in der technischen Zivilisation
GÜNTER METKEN: Gesellschaftsreise mit Elementen. Wenn Künstler die Naturkräfte
anmahnen.
KARL CLAUSBERG & HERMANN PROSSINGER: Elemente des Übergangs. Bausteine
für Kunstwelten im anbrechenden Computerzeitalter
HANS DICKEL: Die Sehnsicht nach Natur in den Medien der bildenden Kunst: Caspar
David Friedrich – Gerhard Richter – Bill Viola
RICHARD HOPPE-SAILER: Elementare Wahrnehmungen. Zur Präsenz der Elemente
in Werken der modernen Kunst
JEANNOT SIMMEN: Moderne als Höhlen-Projektion
DORIS VON DRATHEN: „Erdung“. – Von Erdhaut und Schlangenhaut, von Video
und Innersky in den Arbeiten von Marina Abramovic
ANNE HOORMANN: Schutt – Erde. Zivilisatorische Katastrophen und geologische
Prozesse. Zu den Pionierwerken der Land Art
SUSANNE HAUSER: „Die schönste Welt ist wie ein planlos aufgeschichteter Kehrichthaufen“.
Über Abfälle und Kunst
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