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Band 5 (1996) Heft 2 "Leben als Arbeit?"

Wie der Prometheus-Mythos oder die Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies illustrieren, ist Arbeit in ihrer kulturellen Codierung häufig als leidvolle Last, als Fluch der Götter konnotiert. Zumindest für die modernen Menschen ist sie jedoch zugleich ein Ort der Selbstbestimmung, Sinnfindung und Identitätsbildung. Die anhaltende, und möglicherweise endgültige, ‚Krise der Arbeit’ im globalisierten Spätkapitalismus fordert deshalb dazu auf, neue Sichtweisen zu gewinnen und diese Perspektiven im Hinblick auf ihre Bedeutung für den heute stattfindenden Wandel der gesellschaftlichen und persönlichen Bedeutung von Arbeit zu befragen.
Die in diesem Band versammelten historisch-anthropologischen Reflexionen offerieren eine überraschende Vielfalt ihres Gegenstands, welche deutlich macht, dass die Krisen der Produktions- und Beschäftigungsmodelle westlicher Zivilisationen keineswegs ein ‚Ende der Arbeit’ anzeigen, sondern allenfalls eine historische Schwellensituation markieren, in der das Verhältnis von Arbeit zu anderen anthropologischen Momenten – beispielsweise zur Identität, zum Leben oder zum Spiel – einer Neubestimmung offen steht.

Herausgegeben von Christoph Wulf

AUTOREN: Beiträge

CHRISTOPH WULF: Gesten und Rituale der Arbeit
GUNTER GEBAUER: Das Spiel in der Arbeitsgesellschaft. Über den Wandel des Verhältnisses von Spiel und Arbeit
DIETMAR TODT: Aspekte funktionsbezogener Betätigung auf vormenschlicher Entwicklungsstufe als Grundlage von Argumenten für ein Naturrecht auf Arbeit
CARSTEN NIEMITZ: Überlebenszweck und Kultur. Ein Essay zum Begriff der Arbeit in der Stammesgeschichte der Menschheit
DIETER LENZEN: Arbeit. Zu den Aussichten eines anthropologischen Elementarfakts im deutsch-japanischen Kulturvergleich
DIETMAR KAMPER: Rilkes Testament: Über die Assoziation von Arbeit und Liebe
HANS MERKENS: Arbeit als knappes Gut
WOLFGANG SCHÖNPFLUG: Auszug aus dem Schlaraffenland – Arbeit, Anstrengung, Selbstbestimmung
ALEXANDER SCHULLER: Arbeit und Angst
GERT MATTENKLOTT: Zugunsten der Müßigen

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