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Band 7 (1998) Heft 2 "Jenseits"
„Jenseits“ ist zunächst eine Kategorie des Raums und der Raumaufteilung: Das Wort bezeichnet
einen Raum, der von der Position eines „Diesseits“ her definiert wird; durch die
Distanz, die zwischen beiden Räumen liegt, hat die Kategorie „Jenseits“ zudem eine zeitliche
Dimension. So ist in vielen Kulturen die Vorstellung verbreitet, dass die Menschen
nach ihrem Tod in einer jenseitigen Welt weiter leben. Um Körperlichkeit und Tod, um
Grenzerfahrungen, um Verlust und Begehren, zentrieren sich in vielfältiger Weise andere
Topographien eines „Jenseits“. „Jenseits“ bezeichnet dabei einen Raum, der nicht zugänglich
ist, der für eine Grenze, für etwas Ersehntes, für etwas Vergessenes, Verdrängtes,
Tabuisiertes, mit Worten nicht Sagbares stehen kann.
Der Band versammelt Beiträge aus verschiedenen geistes- und kulturwissenschaftlichen
Disziplinen, welche die Denkfigur „Jenseits“ und ihre Signaturen u.a. aus ethnologischer,
religionsgeschichtlicher, mediävistischer, philosophischer, literatur- und kulturgeschichtlicher
Sicht analysieren. (aus d. Vorwort d. Hg.)
Herausgegeben von Ingrid Kasten und Christoph Wulf
AUTOREN: Beiträge
INGRID KASTEN/CHRISTOPH WULF: Vorwort
CHRISTOPH WULF: Jenseits im Diesseits. Körper – Andersheit – Phantasie
BERNHARD LANG: Die große Jenseitsfahrt
THOMAS H. MACHO: Der zweite Tod. Zur Logik doppelter Bestattungen
INGRID KASTEN: Jenseits der Sprache. Aspekte einer historischen Semantik des
Schweigens
HELENA STADLER: Topographie des Jenseits. Die Allgegenwart der mystischen Seele
NIKLAUS LARGIER: Jenseits des Begehrens – Diesseits der Schrift. Zur Topologie mystischer
Erfahrung
WERNER RÖCKE: Das Ende der Geschichte. Utopie und Anti-Utopie in der Literatur
des 16.Jahrhunderts
SIGRID WEIGEL: Das Kunstwerk als Einbruchstelle eines Jenseits. Zur Dialektik von
göttlicher und menschlicher Ordnung in Walter Benjamins Essay „Goethes
Wahlverwandtschaften“
KLAUS-PETER KÖPPING: „Jenseits“: Bataille und die Transgression des Sprechens
über das Erotisch-Heilige
HANS-DIETER BAHR: Der Sinn, die Sinne und der Unsinn: Tierisch
WOLFGANG KAEMPFER: Das Triebwerk des Bewußtseins. Jenseits von ’Bewußt’ und
’Unbewußt’
JÖRG ZIRFAS : Jenseits des Lebens – diesseits des Todes? Ein Memento Vitae zum
Überleben des hirntoten Menschen
HELGA PESKOLLER: 8000 – ein Bericht aus großer Höhe
EDWARD DIMENDBERG: Beyond Cinema: Space, Time, and Entropy in „Zabriskie
Point“
KONRAD WÜNSCHE: Blicke nach drüben
CHRISTINA VON BRAUN: Geheim-Weh
DIETMAR KAMPER: „ULTRA“
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