paragrana

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Band 11 (2002) Heft 1
"[(v)er]SPIEL[en] Felder - Figuren - Regeln"

Im Dezember 2000 fand an der Freien Universität Berlin die zweite internationale Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs Kulturen des Performativen statt. Sie konzentrierte sich auf das Thema „Spiel“, das sich in den ersten Jahren der Arbeit des Sonderforschungsbereichs rasch als zentraler Aspekt der Beschäftigung mit dem Performativen herauskristallisiert hatte. Zwar sind das Performative und das Spiel nicht identisch, und sie verhalten sich auch nicht einfach komplementär zueinander. Sie weisen vielmehr eine Fülle von Affinitäten auf, die es ratsam erscheinen lassen, das eine im Zusammenhang mit dem anderen zu betrachten, da beide Konzepte sich gegenseitig zu erhellen vermögen. Eine an der Analysekategorie des Performativen orientierte Forschung (vgl. Paragrana Bd. 10 H. 1, 2001) betrachtet Kultur als Prozess, dessen Beweglichkeit, Veränderlichkeit und Unabschließbarkeit den analytischen Blick auf das Produzieren und Rezipieren, auf die Materialität solchen Tuns, auf den Vollzug im Hier und Jetzt lenken. In ganz ähnlichen Termini kann „Spiel“ beschrieben werden. Unter dem Einfluss des performative turn bildet sich ein Konzept von „Spiel“ heraus, das gerade das Oszillierende und die Unschärfe betont, den Vollzugscharakter, den ungewissen Ausgang. Dieser Band präsentiert den Großteil der auf der Tagung gehaltenen Vorträge in überarbeiteter Fassung. (aus d. Vorwort d. Hg.)

Herausgegeben von Erika Fischer-Lichte und Gertrud Lehnert
unter Mitarbeit von Maren Leidenberger

AUTOREN: Beiträge

ERIKA FISCHER-LICHTE/GERTRUD LEHNERT: Einleitung
LESLIE KURKE: Greek Games and Ideologies in the Archaic and Classical Periods
THOMAS ALKEMEYER/BERNHARD BOSCHERT/GUNTER GEBAUER: Intermediäre Strukturen. Vermittlungen zwischen Spielen und Alltagswelt
NATASCHA ADAMOWSKY: Spielen und Träumen – Skizze einer Begegnung
GABRIEL JOSIPOVICI : I Dream of Toys
WERNER RÖCKE/HANS-JÜRGEN BACHORSKI : Verspielte Eh(r)e. Rügebräuche und „rites de passage“ in Tanz- und Fastnachtsspielen des Mittelalters
JUTTA EMING: Das Spiel mit der Angst. Zum phantastischen Erzählen in mittelalterlicher Literatur
STEFAN HARTUNG: Kontingenz des Spiels und des Geschichtsurteils bei Girolamo Cardano: Liber de ludo aleae (1526) und Encomium Neronis (1562)
MONIKA SCHMITZ-EMANS : Labyrinthbücher als Spielanleitungen
GERD HALLENBERGER: „Das ganze Leben ist ein Quiz“: Anmerkungen zum Beitrag von Quizsendungen und Game Shows zur bundesdeutschen Gegenwartskultur

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